Die Raketenboote des Projektes 1241 Molnija (Blitz) (russ. ракетные катера, проект "Молния"), laut NATO-Klassifikation Tarantul (Tarantel) - Klasse sind Flugkörperkorvetten sowjetischer und russischer Bauart. In Russland werden sie auch als Kleine Raketenschiffe (russ. МРК малый ракетный корабль) klassifiziert. Die Konstruktion stammt aus den 1970er Jahren (Tarantul I) und wird bis heute von Russland weiterentwickelt (Tarantul II … IV).
Die Tarantul-Klasse wurde in den 1970er Jahren als Ersatz für die Raketenschnellboote der Osa-Klasse entwickelt. Der Schiffsrumpf wurde dabei sowohl in der Tarantul-Klasse als auch in den gleichzeitig entwickelten U-Jagd-Korvetten der Pauk-Klasse (Projekt 1241.2) verwendet. Der relativ breite Schiffsrumpf mit sieben Abteilungen besteht aus Stahl, für den Innenausbau und die Aufbauten wurde teilweise Aluminium verwendet. Dieser Rumpf wurde mit leicht modifizierten Aufbauten bis zur Tarantul III verwendet, die Tarantul IV ist vergrößert worden.
In der Volksmarine der DDR wurden die Schiffe der Tarantul-Klasse als kleine Raketenschiffe klassifiziert und waren in der 6. Flottille der Volksmarine stationiert.
Anfang der 1980er Jahre war in der Volksmarine der DDR die Ablösung der mittlerweile veralteten Raketenschnellboote der Osa-Klasse dringend erforderlich. Ab Oktober 1984 erfolgte der Zulauf von insgesamt 5 Schiffen des sowjetischen Projektes 1241 RÄ (Tarantul I).
Ursprünglich war geplant, die alten RS-Boote im Verhältnis von 1:1 gegen die neuen Raketenschiffe auszutauschen. Das scheiterte aber an den Finanzen, da ein Schiff 77,1 Millionen Mark der DDR kostete.
Von den einst fünf Schiffen der Volksmarine sind zwei als Museumsschiffe erhalten, die anderen drei sind verschrottet. Ein Museumsschiff liegt im Battleship Cove Naval Ship Museum in Fall River, USA.
ANTRIEB
Die Schiffe besitzen einen COGAG-Antrieb mit zwei Marschturbinen Typ M-75 mit je 4000 PS und zwei Gefechtsturbinen Typ M-70 mit je 12000 PS Leistung. Die Turbinen sind über ein Kreuzgetriebe auf zwei Wellen mit fünfblättrigen Superkavitationspropellern geschaltet.
BEWAFFNUNG
- 2 Doppelstartern für P-15M Termit-R (SS-N-2C Styx) Anti-Schiffs-Lenkwaffen.
- ein Vierfachstarter FASTA 4 für Luftabwehrraketen 9K34 Strela-3F (SA-N-8) mit insgesamt 12 Raketen im Heck.
- ein 76-mm-Geschütz AK-176M im Bug
- zwei sechsläufige AK-630M 30-mm-Flugabwehrgeschütze auf dem hinteren Oberdeck
- zwei Täuschkörperwerfer PK-16
Die Schiffe der Tarantul-Klasse besitzen diverse Radarsysteme:
- Navigationsradar Kiwatsch-2 (russ. Кивач-2)
- Geschütz-Feuerleitradar MR-123 Wimpel
- Feuerleitradar MR-331 „Rangout“ für SS-N-2 Lenkwaffen
- Diverse Geräte für die Elektronische Kampfführung, wie „Wimpel-R2“, „Nichel-K“, „Nichrom“
Quelle: Wikipedia
Kampfschiff der ehemaligen 6.Flottille der Volksmarine, die Raketenkorvette der TARANTUL I Klasse. Der Raketenstart erfolgt von der ehemaligen 572 „Rudolf Egelhofer“, die als „Hiddensse“ bei der US-Navy 5 Jahre unter amerikanischer Flagge lief.