Virtuelle Darstellungen sind eine phantastische Möglichkeit, Realitäten am Computer zu erzeugen, die es noch nicht gibt, die nicht mehr vorhanden ist oder die es so nie geben wird. Ich habe mich an meine „Seefahrerzeit“ erinnert und das Boot, auf welchem ich zweieinhalb Jahre die Ostsee befahren habe, virtuell wieder erstehen lassen. Diese sowjetische Bootsklasse, Projekt 206 Shershen (Hornisse), wurde in der DDR von 1968 bis 1989 in der 6. Flottille in Dranske auf Rügen eingesetzt. Die dargestellte AK Fahrt (alle Kraft voraus) war mir die liebste Fortbewegungsart. Kraft pur, mit 48 kn (mehr als 80 km/h) über die Wellenkämme donnern und die zwölftausend Pferdestärken unter den Füßen zu spüren. Ich bin aber auch unendlich froh, dass ich dieses „Männerspielzeug“ nie in seiner ursprünglich konzipierten Aufgabe erleben musste...
Aus dem Nähkästchen geplaudert.
Nachdem man sich die nötigen, möglichst maßstabgerechten „Bauunterlagen“ besorgt hat…
…beginnt der Aufbau des Bootes mit dem schwierigsten Teil, dem Rumpf.
Hat man sich erfolgreich durch das Gewirr von Linien und Polygonen gefräßt, stimmen die Übergänge und Formen, geht es an den Aufbau an Oberdeck.
Hier werden die komplexesten Einzelteile als separate Datei aufgebaut. Ansonsten kann man bei der Anzahl der „Bauteile“ recht schnell den Überblick verlieren (ca. 600 Elemente bei diesem kleinen Schiffstyp)…
Hat man das Teil nach Stunden mühsamer Arbeit zusammen „gefriggelt“, kommt die Farbgebung, Beleuchtung, Hintergrundgestaltung - mit einem Wort, die Inszenierung. Aus einem Boot kann man jetzt ganze Flottillen entstehen lassen und in Szene setzen. Gischt, Wolken und andere Details runden die Arbeit ab.
Jetzt folgt der Feinschliff für das Einzelbild. Dieses „Rohprodukt“ kommt in die Bildbearbeitung (bei mir in den Photoshop) und wird mit den notwendigen Elementen für die möglichst realistische Darstellung versehen. Und, voi`la! fertig ist der Einsatz von TS Booten im diensthabenden System…